Pferde sind nicht immer so einfach zu händeln und zu reiten, wie man es sich am Anfang mal vorstellt hat. Ja – und auch Fortgeschrittene stoßen immer wieder an ihre Grenzen.
Deshalb stellen viele Pferdefreund*innen irgendwann fest, dass es wichtig ist, das eigene Pferd, zumindest zum Teil, selbst richtig ausbilden zu können. Denn ein Beritt ist keine Garantie! Oft funktioniert das nicht so, wie man es gerne hätte, dass man danach selbst mit dem Tier so gut umgehen und reiten kann, wie man es sich wünscht. So bleiben manche im “Dauerberitt” stecken und brauchen immer einen Bereiter, der das Pferd ständig “richtet”.
Klappt es, manchmal nach Jahren, immer noch nicht, schauen sich viele enttäuschte Pferdebesitzer nach anderen Lösungen um. Toll wäre eine Vorangehensweise, die möglichst einfach ist, ein Problem dabei direkt in kurzer Zeit gelöst werden kann und dies von dauerhaftem Erfolg.
Per E-Mail und auf unsere regelmäßigen Newsletter, die mit vielen Anregungen für den Umgang mit Pferden verschickt werden, erreichen uns oft Anfragen dieser Art:
“Danke liebe Ingrid…
…Deine Mail spricht genau das an, was ich gerade bei meinem Pferd verspüre… eigentlich waren wir nach langem „Kampf“ schon ganz gut zusammen gewachsen und ich fühlte mich wohl mit ihm. Ich bin kein Turnierreiter und möchte ihn auch lieber gymnastizierend gesund reiten, um das möglichst lange tun zu können.
Dennoch bin ich aufgrund vieler Stürze auch ein Angstreiter und bekomme oft im Training gesagt, dass meine falsche Aktionen auch falsche Reaktionen bei meinem Pferd verursachen. Was mich wirklich unter Druck setzt, weil ich ja alles richtig machen möchte. Damit er sich mit mir wohlfühlt und sich nicht widersetzt. Scheinbar löst dieser Druck dann aber noch mehr Verspannung bei mir aus und das überträgt sich aufs Pferd. Was zur Folge hat, dass genau das passiert, was ich vermeiden möchte: er widersetzt sich und setzt nun schon wieder regelmäßig zum Rodeo an. Meine Angst wird immer schlimmer!
Was sagt mir das? Wenn ich versuche, alles richtig zu machen, wird es immer schlechter?? Ich wäre dankbar für einen kleinen Tipp, wie ich an mir selbst arbeiten kann, ohne das in Druck und Zwang für mich und mein Pony zu verwandeln.
Einen “kleinen Tipp” für ein großes Problem
Damit dies klar ist: ich freue mich über jede E-Mail und möchte jeder Pferdefreund*in so gut wie möglich helfen – doch: ich bin ganz ehrlich – diese Denkweise schockiert mich! Wie kommt man auf die Idee, dass eine richtig gefährliche Sache, die tatsächlich aus Nichtwissen entsteht – weil es einem nie jemand richtig beigebracht hat – mit einem “kleinen Tipp” gelöst werden kann?
Klar – in den Medien wird schon Kindern weisgemacht, dass Pferde die besten Freunde der Menschen sind und sie nur darauf warten, dass man sie innigst beschmust und sie von uns geritten werden wollen. Mancher Erwachsener erfüllt sich dann den langersehnten Wunsch, ein eigenes Pferd anzuschaffen. Manchmal sind auch die Kinder “Schuld”, dass man sich endlich den Traum eines “Familienpferdes” erfüllt.
Die Enttäuschung ist dann oft groß…
“Das kann doch nicht sein! Ich wollte in meiner Freizeit nur gemütlich im Gelände reiten – kein Turnierreiten! Warum macht mein eigenes Pferd nicht mit?”
Ich sage dir die Wahrheit: weil DU nicht von Grund auf richtig ausgebildet bist – und dein Pferd wahrscheinlich auch nicht… Es ist eine Illusion, dass man nur durch Reitunterricht ein guter Pferdemensch wird. Bist du talentiert, bekommst du es hin, ein Pferd zu einer Reit-Marionette zu machen. Wenn das dein Wunsch ist, dann ist es für dich ok. Ob das Pferd damit glücklich ist – ist eine andere Frage!
Bist du dagegen, wie die allermeisten, Durchschnitt, dann wirst du mit reinem Reitunterricht wahrscheinlich nicht weit kommen. Wie denn auch? Zum Reiten gehören: Körperbeherrschung, Feingefühl, Timing, Balance und vieles mehr! Wie sollst du das alles auf dem Pferd lernen, wenn du dies ohne Pferd schon nicht kannst? Ich habe viele Menschen genau in diesen Dingen geschult und es ist für die meisten eine Herausforderung dies alles auf festem Boden erst einmal hinzubekommen!
Genauso mit dem Pferd:
Die meisten Pferde werden wie Gebrauchsgegenstände zack-zack nach Schema F “ausgebildet”. Doch eine gute Ausbildung braucht Zeit und kostet Geld. Also lässt man die Vorbereitung am Boden weitestgehend aus, bzw. die meisten wissen auch gar nicht, wie es geht – vom Boden aus – ein Pferd richtig ausbilden! In endlosen Kreisen zu longieren ist für viele schon das Einzigste an Reitvorbereitung.
Durch diesen Mangel sind Lücken schon vorprogrammiert und zeigen sich dann später in allerlei “Unarten” beim Umgang und erst recht beim Reiten! Pferde sind von Natur aus gutmütige Tiere! Sonst würden sie sich das alles, von im Gegensatz zu ihnen: schwachen und langsamen Menschen, nicht gefallen lassen.
Woran erkennt man Lücken in der Ausbildung?
Es ist ganz einfach: jedes Mal, wenn das Pferd irgendetwas macht, was nicht gefällt, dann glaubt es dem Menschen nicht! Also: steigen, bocken, treten, beißen oder auch losreißen, durchgehen, nicht vorwärts gehen wollen, nicht anbinden lassen, schlecht Hufe geben, sich nicht putzen lassen wollen, zappeln beim Satteln… usw… usw…
Und warum glaubt es nicht? Weil es den Menschen nicht vertraut oder es respektiert sie nicht! Dies kommt immer davon, dass es im jeweiligen Moment nicht versteht, was und warum man etwas von ihm möchte. Manchmal fehlt auch der Respekt, da der Mensch durch unpassende Verhaltensweisen das Pferd zum Ranghöheren erklärt. Dies macht man total unbewusst im alltäglichen Umgang.
Denn so ziemlich jeder weiß nicht, auf was Pferde beim Menschen achten und was den Rang ausmacht. Da hilft es auch nichts, dem Pferd oder den Umständen die Schuld zu geben. Einzig der Mensch alleine kann seine Vorgehensweise überdenken und entwickeln und somit die Ergebnisse ändern.
Das Pferd richtig ausbilden – so simpel ist das!
Fehler beim Pferd sind immer unsere Fehler – und da helfen auch keine “kleinen Tipps” und auch keine Tricks – schön wär’s. Denn das ist viel zu wenig! Auch unser guter Wille alleine reicht nicht aus, obwohl dieser unbedingt vorhanden sein muss. Der echte Wille, es lernen zu wollen: von Grund auf! Alle Lücken zu schließen, erst bei sich und dann beim Pferd. Das entwickelt man nicht so nebenbei, wie es leider oft angenommen wird.
Ja – es ist sogar eine richtige Ausbildung, genauso, wie wenn man ein Instrument spielen lernt. Vielleicht hatte es dein Pferd in seinem Leben vor dir nicht einfach. Doch auch das kann man hinbekommen! Es ist ein unglaubliches Erlebnis das zu schaffen – gemeinsam mit seinem Pferd! Man wächst zusammen in einer wahren Partnerschaft mit tiefer Verbundenheit. Das Pferd richtig ausbilden, auch beim Reiten, ist dann die logische Folge.
Mit der Horsemanship Academy kann sich jede Pferdefreund*in auf einen unglaublichen Weg machen – das Pferd richtig ausbilden – mit einer logisch aufbauenden Strategie. Das tolle ist, durch den klaren und für jeden nachzumachenden Aufbau kommen die Teilnehmer*innen am schnellsten zu einem sicheren und zuverlässigen Pferdepartner. Dies ist dann viel mehr wert als ein “kleiner Tipp!”